Sind Aktien im Jahr 2025 überbewertet? – Analyse von Ullrich Angersbach

 

 

1. Buffett-Indikator – Ein historischer Überblick mit aktueller Einordnung

Der sogenannte Buffett-Indikator (Marktkapitalisierung zu Bruttoinlandsprodukt) liegt aktuell für die USA bei rund 180 % (Stand: Mai 2025). Das ist weit über dem historischen Durchschnitt von etwa 100 % seit 1950. Ullrich Angersbach, Finanzexperte und Marketing-Coach für Finanzprodukte, weist darauf hin, dass dieser Indikator zwar ein nützliches Barometer sei, aber in Phasen extrem niedriger Zinsen oder struktureller Veränderungen am Kapitalmarkt (wie durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz) nicht überinterpretiert werden dürfe. Das aktuelle Niveau signalisiert dennoch, dass Vorsicht geboten ist.

2. Shiller-KGV (CAPE) – Langfristige Bewertungsmaßzahl mit Signalwirkung

 

 

Das zyklisch bereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis nach Robert Shiller (CAPE) liegt im Juni 2025 bei etwa 30. Der historische Mittelwert seit 1881 liegt bei rund 17. Die aktuelle Abweichung deutet auf eine überdurchschnittliche Bewertung hin, insbesondere im S&P 500.

Doch: In einer Welt mit starkem Produktivitätswachstum durch Automatisierung und KI können dauerhaft höhere Gewinnmargen rechtfertigen, warum Investoren bereit sind, höhere Multiplikatoren zu zahlen. Das heißt: Das Shiller-KGV liefert zwar ein Warnsignal, ist aber nicht als alleiniger Indikator zu verstehen.

3. Weitere Bewertungskennzahlen im Blick

PEG-Ratio (Price/Earnings to Growth)

Das PEG-Ratio setzt das klassische KGV in Relation zum erwarteten Gewinnwachstum. Werte unter 1 gelten als unterbewertet, über 2 als überbewertet. Für viele Tech-Aktien liegt dieser Wert derzeit über 2,5, was auf ambitionierte Zukunftserwartungen hindeutet.

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)

Besonders bei Value-Aktien wird das KBV herangezogen. Ein KBV von 1 bedeutet, dass der Marktwert dem bilanziellen Eigenkapital entspricht. Der Durchschnitt im S&P 500 liegt aktuell bei ca. 4. Ein hoher Wert ist nur dann gerechtfertigt, wenn hohe Kapitalrenditen erzielt werden.

Free-Cashflow-Rendite

Diese Kennzahl zeigt, wie viel freier Cashflow ein Unternehmen pro investiertem Euro erwirtschaftet. Trotz hoher Kurse liefern einige Big-Tech-Unternehmen stabile FCF-Renditen von 4–5 %, was auf operative Solidität hinweist.

4. Warum sind die Aktienkurse (noch) so hoch?

Zinsen

US-Leitzinsen liegen 2025 bei ca. 3,5 %, die Inflation bei rund 2,2 %. Damit sind Realrenditen knapp positiv, aber Aktien bleiben attraktiv gegenüber Anleihen.

Dividendenrendite vs. Anleiherendite

Die Dividendenrendite liegt im S&P 500 bei 1,8 %, Anleiherenditen sind mit 3,2 % höher. Dennoch bleiben Aktien durch Kurschancen und Liquidität vorteilhaft.

Aktienrückkäufe

Unternehmen wie Apple, Microsoft und Alphabet setzen Milliarden für eigene Aktien ein. Dies reduziert das Angebot am Markt und treibt die Kurse bei gleichzeitig stabiler Nachfrage weiter an.

Zentralbankpolitik

Auch wenn die Bilanz der Federal Reserve leicht geschrumpft ist, liegt sie immer noch doppelt so hoch wie vor 2020. Die expansive Geldpolitik der letzten Jahre wirkt nach.

5. Anlegerverhalten & Psychologie

Der Einfluss von FOMO (Fear of Missing Out), Robo-Advisors und Social-Media-Tipps (etwa auf TikTok oder Reddit) beeinflusst das Verhalten insbesondere junger Anleger. Behavioral-Finance-Phänomene wie Überoptimismus oder Ankereffekte verzerren die Einschätzung der realen Risiken.

6. Sektorale Unterschiede in der Bewertung

  • Tech & KI: Hohe Bewertungen, aber auch starke Wachstumserwartungen.
  • Energie & Rohstoffe: Unterbewertet, aber zyklisch und politisch riskant.
  • Gesundheit: Stabile Cashflows, demografischer Wachstumstreiber.
  • Banken: Profitieren von steigenden Zinsen, aber regulatorisch belastet.

7. Fazit: Eine differenzierte Betrachtung lohnt

Aktien sind 2025 gemessen an historischen Kennzahlen wie dem Shiller-KGV oder dem Buffett-Indikator hoch bewertet. Doch Zinsen, Produktivitätszuwächse durch Technologie und strukturelle Liquidität sorgen dafür, dass ein „New Normal“ möglich ist.

Eine pauschale Aussage wie „Der Markt ist überbewertet“ greift zu kurz. Wer differenziert nach Branchen, Regionen und Fundamentaldaten analysiert, kann auch in einem ambitionierten Marktumfeld sinnvolle Investitionen tätigen.

FAQ zu Aktienbewertungen 2025

Sind Aktien im Jahr 2025 überbewertet?
Gemessen an Kennzahlen wie Buffett-Indikator und Shiller-KGV sind Aktien hoch bewertet. Doch strukturelle Faktoren wie Produktivitätszuwächse und Liquidität relativieren das Bild.
Welche Kennzahlen sind am wichtigsten für die Bewertung?
Zu den zentralen Indikatoren zählen Buffett-Indikator, Shiller-KGV, PEG-Ratio, Kurs-Buchwert-Verhältnis und Free-Cashflow-Rendite.
Warum steigen Aktien trotz höherer Zinsen weiter?
Neben Unternehmensgewinnen spielen Aktienrückkäufe, Zentralbankpolitik und Psychologie (FOMO) eine wichtige Rolle.
Sind alle Sektoren gleich stark überbewertet?
Nein – Tech & KI sind sehr hoch bewertet, während Energie, Rohstoffe und Gesundheitssektor moderater oder sogar unterbewertet erscheinen.

Haftungsausschluss
Die Informationen in diesem Artikel von Ullrich Angersbach dienen ausschließlich der allgemeinen Orientierung. Sie stellen weder eine Finanz- noch eine Anlage- oder Steuerberatung dar. Alle aufgeführten Beispiele und Szenarien sind hypothetisch und ersetzen keine individuelle Beratung. Investitionen sind immer mit Risiken verbunden; vergangene Entwicklungen sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Autor übernimmt keine Verantwortung für Entscheidungen, die auf Grundlage dieses Textes getroffen werden.

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Are Stocks Overvalued in 2025? – Analysis by Ullrich H. Angersbach

1. The Buffett Indicator – A Historical Overview with Current Context

 

 

The so-called Buffett Indicator (market capitalization to GDP) currently stands at around 180% for the U.S. (as of May 2025). This is far above the historical average of about 100% since 1950. Ullrich H. Angersbach, financial expert and marketing coach for financial products, emphasizes that while this indicator is a useful barometer, it should not be overinterpreted during times of extremely low interest rates or structural changes in capital markets (such as digitalization and artificial intelligence). Nevertheless, the current level suggests that caution is warranted.

2. Shiller P/E (CAPE) – A Long-Term Valuation Measure with Signal Value

 

 

The cyclically adjusted price-to-earnings ratio (CAPE), developed by Robert Shiller, stands at about 30 in June 2025. The historical average since 1881 is around 17. This deviation points to an above-average valuation, particularly within the S&P 500.

However, in a world of strong productivity growth driven by automation and AI, sustained higher profit margins may justify investors paying higher multiples. In other words: the Shiller P/E ratio sends a warning signal, but should not be considered in isolation.

3. Other Valuation Metrics in Focus

PEG Ratio (Price/Earnings to Growth)

The PEG ratio relates the traditional P/E ratio to expected earnings growth. Values below 1 indicate undervaluation, above 2 overvaluation. Many tech stocks currently show PEG ratios above 2.5, reflecting ambitious growth expectations.

Price-to-Book Ratio (P/B)

For value stocks, the P/B ratio is particularly relevant. A ratio of 1 means the market value equals book equity. The S&P 500 currently averages about 4. High ratios are only justified if companies deliver strong returns on equity.

Free Cash Flow Yield

This shows how much free cash flow a company generates per invested dollar. Despite elevated valuations, several large tech companies maintain stable free cash flow yields of 4–5%, signaling operational strength.

4. Why Are Stock Prices (Still) So High?

Interest Rates

U.S. policy rates are around 3.5% in 2025, inflation at roughly 2.2%. Real yields are barely positive, yet equities remain attractive compared to bonds.

Dividend Yield vs. Bond Yield

The S&P 500 dividend yield stands at 1.8%, lower than bond yields of 3.2%. Still, equities are appealing thanks to capital appreciation potential and liquidity.

Share Buybacks

Companies like Apple, Microsoft, and Alphabet spend billions on repurchasing their own shares. This reduces supply and supports prices amid steady demand.

Central Bank Policy

Although the Federal Reserve’s balance sheet has contracted slightly, it remains about twice the size it was before 2020. The expansionary monetary stance of previous years continues to shape markets.

5. Investor Behavior & Psychology

FOMO (Fear of Missing Out), robo-advisors, and social media platforms (such as TikTok or Reddit) strongly influence younger investors. Behavioral finance phenomena like overconfidence and anchoring distort perceptions of real risks.

6. Sectoral Valuation Differences

  • Technology & AI: High valuations, supported by strong growth expectations.
  • Energy & Commodities: Undervalued, but cyclical and politically exposed.
  • Healthcare: Stable cash flows, driven by demographic growth.
  • Banks: Benefiting from higher interest rates, but weighed down by regulation.

7. Conclusion: A Differentiated View Pays Off

Stocks in 2025 are highly valued according to historical measures such as the Buffett Indicator and the Shiller P/E ratio. However, factors like interest rates, productivity gains through technology, and structural liquidity suggest that a “new normal” might be emerging.

A blanket statement such as “the market is overvalued” oversimplifies the picture. Those who differentiate by sector, region, and fundamentals can still identify meaningful opportunities in a demanding market environment.

FAQ on Stock Valuations 2025

Are stocks overvalued in 2025?
Indicators such as the Buffett Indicator and Shiller P/E suggest high valuations, but structural factors like productivity gains and liquidity provide nuance.
Which metrics matter most for valuation?
The Buffett Indicator, Shiller P/E, PEG ratio, Price-to-Book ratio, and Free Cash Flow Yield are among the most important.
Why do equities keep rising despite higher interest rates?
Alongside earnings growth, share buybacks, central bank policies, and investor psychology (FOMO) play significant roles.
Are all sectors equally overvalued?
No – tech and AI show very high valuations, while energy, commodities, and healthcare sectors appear more moderately priced.

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